Review from "Gitarre Aktuel"...
Songs For Harry – Niels Eikelboom
Edition Daminus – Walsrode – Dam 174 ED
Der 1973 geborene Eikelboom hat bisher zwei pädagogische
Notenausgaben bei Daminus und eine Gitarrenschule bei Doberman veröffentlicht.
Auch die vorliegende Ausgabe richtet sich an die Zielgruppe `“Gitarrenschüler
Unterstufe“.
Eikelboom präsentiert 15 an der Tonsprache der
Populärmusik orientierte Stücke. Der Reiz dieser Stücke liegt oftmals in der
rythmischen Struktur, wobei einfache Strukturen durch Überbindungen klanglich
aufgewertet werden, ohne kompliziert zu werden. Die Melodien bewegen sich
durchaus auch schon in den höheren Lagen wobei die Basstöne in diesen Fällen
bequeme Leersaiten sind, so daß einem flüssigen Spiel keine zu großen
Hindernisse im Wege stehen. Überhaupt hat Eikelboom erfolgreich den
„Spagat“ zwischen klanglichem Ergebnis und notwendigem Übeaufwand gelöst,
wobei zu diesem Heft alle Stücke auf Eikelbooms Webpage www.nielseikelboom.com
eingespielt sind, so daß im Notenbild komplexer aussehende Strukturen gehörsmäßig
nachvollzogen werden können, ohne das durch eine beigelegte CD das Heft
preislich teurer werden muß.
Dieser Service ist besonders bei „Burning
Fingers“ hilfreich, um die Glissandi und den rockigen Rhythmus besser
nachvollziehen zu können.
Eikelboom versteht es, durch einfache
Verschiebungen der Notenwerte im Baß spannende Effekte zu erreichen wie z.B in
Harry’s Theme wo zunächst eine punktierte Halbe und ein Viertel im Baß
stehen und später dann eine Überleitung aus punktiertem Viertel
- punktiertem Viertel -
Viertel besteht. Ein Bestandteil seiner Stücke ist der gelegentliche Einsatz
perkussiver Passagen ...zu finden in „Alexander“ – „Waltz-Rode“ oder
„Bermuda“.
Schon etwas schwieriger ist der „Indian
Summer“ der dem kanadischen Gitarristen Patrick Kearney gewidmet ist. In
seiner zwischen h-moll und D-Dur wechselnden Tonalität darf diese Komposition
auch als ein excellentes Beispiel dafür gelten, wie musikalisches Material zu
verdichten ist.
Diese Ausgabe ist mit ausreichenden Fingersätzen
versehen. Dort, wo eine Angabe notwendig ist wird sie gemacht, ohne aber dem
Lernenden die Möglichkeit zu nehmen, in einigen Stücken selbst eigene
Varianten zu finden.
Auf gutem Papier gedruckt liegt das Heft auch angenehm in der Hand
und übersteht auch rauhere Behandlung klaglos.